George Soros


Mark78

Uploaded on Jun 16, 2020

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George Soros

George Soros Jugend Er wurde als Sohn des Esperanto-Schriftstellers Tivadar Soros in Budapest geboren. Ab 1936 trug er den magyarisierten Namen György Soros [ˈɟørɟ ˈʃoroʃ] (vorher Schwartz). Trotz der jüdischen Herkunft seiner Familie überlebte Soros die Besetzung Ungarns durch das nationalsozialistische Deutschland und die Schlacht um Budapest. Sein Vater hatte sich selbst und seinen Sohn über Monate hinweg versteckt, unter anderem im Sommerhaus der Tänzerin Elza Brandeisz in Balatonalmádi;[2] darüber hat sein Vater ein Buch auf Esperanto geschrieben, „Maskerado ĉirkaŭ la morto“, das auch auf Englisch erschienen ist.[3] In seinem Elternhaus gingen Esperantisten ein und aus; so lernte auch George Soros Esperanto. Soros nahm mit seinem Vater am Esperanto-Weltkongress in Bern teil. Von dort aus reiste er weiter zum Esperanto-Jugendweltkongress nach Ipswich in England; nach dem Kongress emigrierte er nach England. Soros studierte an der London School of Economics. Während er ein Schüler des Philosophen Karl Popper war, arbeitete Soros als Bahnträger und Kellner und erhielt einmalig 40 Pfund von einer Quäker-Wohltätigkeitsorganisation. [6] Poppers Vorstellungen über eine offene Gesellschaft beeinflussten Soros stark.[7] 1951 erlangte er den Bachelor of Science, 1954 schloss er sein Studium mit dem Master of Science ab. Karriere Im Jahr 1954 begann Soros seine Finanz-Karriere bei der Handelsbank Singer & Friedlander in London. Er arbeitete als Angestellter und wechselte später in die Arbitrage-Abteilung um. Ein Mitarbeiter, Robert Mayer, schlug ihm vor, sich beim Maklerhaus seines Vaters, F.M. Mayer, in New York zu bewerben. 1956 zog er nach New York und übernahm 1968 einen Investmentfonds (Hedgefonds) in Curaçao.[4] Auch seine späteren Quantum Funds, die er gemeinsam mit Jim Rogers gründete, haben ihren Sitz in Offshore- Finanzzentren wie den Niederländischen Antillen und den Jungferninseln. 1988 erzielte Soros mit dem Kauf und Verkauf von Aktienpaketen der französischen Großbank Société Générale rund 2,2 Millionen US-Dollar Spekulationsgewinn. Die Transaktion erregte zunächst kein Aufsehen. 2006 wurde er von einem französischen Gericht in letzter Instanz für schuldig befunden, von vertraulichen Informationen profitiert zu haben, und wegen Insiderhandels zu einer Geldstrafe in Höhe seines mutmaßlichen Gewinns verurteilt.[9] Seine im Dezember 2006 eingereichte Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte[10] scheiterte im Oktober 2011. Sein Vermögen wird vom Forbes Magazine in seiner 2016er Liste der Milliardäre auf 24,9 Milliarden US-Dollar geschätzt. Er ist damit auf Platz 23. Spekulationsgeschäfte als Vorhersagen In der Öffentlichkeit werden Soros’ Thesen breit diskutiert. Bekannt wurde Soros unter anderem am 16. September 1992, dem „Schwarzen Mittwoch“, als er in der Überzeugung, das Pfund Sterling sei überbewertet, massiv gegen diese Währung handelte. Dazu tauschte er geliehene Pfund in andere europäische Währungen, hauptsächlich Deutsche Mark und Französische Franc. Im Juni 1993 spekulierte Soros gegen die Deutsche Mark. Soros verkündete seine Absicht, in großen Mengen Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland zugunsten französischer Wertpapiere abzustoßen. In einem Interview forderte er: „Down with the D-Mark!“ Soros stellt seine offenen Spekulationen in einen politischen Zusammenhang. So erklärt er, dass die bestehenden Rahmenbedingungen für Spekulationsgeschäfte eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung in vielen unterentwickelten Ländern gefährden. Während der Asienkrise (1997/98) wurde Soros vom damaligen malaysischen Premierminister Mahathir bin Mohamad für die Finanzkrise verantwortlich gemacht. Er verwahrte sich gegen die Vorwürfe (beispielsweise in seinem Buch Die Ära der Fehlentscheidungen). Nach einem persönlichen Gespräch zwischen den beiden nahm Mahathir 2006 seine Vorwürfe zurück. Angesichts der sich anbahnenden Finanzkrise, die er frühzeitig als Vorbote einer Rezession in den Vereinigten Staaten ansah, kehrte er 2007 ins spekulative Geschäft zurück[16] und erzielte mit seinem Quantum Endowment Fund im selben Jahr eine Rendite von 32 Prozent, was ihm 2,9 Milliarden US- Dollar einbrachte. 2008 war Soros mit einem Einkommen von 1,1 Milliarden US-Dollar der bestbezahlte Hedgefonds-Manager. In den zwölf Monaten bis Juli 2009 stieg die Gesamtsumme des durch seine Investmentfirma Soros Fund Management verwalteten Vermögens um 40 Prozent auf 24 Milliarden US- Dollar. Als Grundlage für seine Erfolge an der Börse sieht er seine „Theorie der Reflexivität“, die er in seinem Buch Alchemie der Finanzen (1988) beschreibt. Diese Theorie beschreibt die Entstehung einer Diskrepanz zwischen wahrgenommener und tatsächlicher Realität und bezieht sich auf Karl Popper (1902–1994), einen seiner ehemaligen Professoren. Privatleben 1960 heiratete Soros die vier Jahre jüngere, deutschstämmige Annaliesa Witschak, mit der er zwei Söhne (* 1963, * 1970) und eine Tochter (* 1965) hat. 1983 wurde die Ehe geschieden. Im selben Jahr heiratete er die 24 Jahre jüngere, deutsch-jüdische Amerikanerin Susan Weber. Zwei Söhne (* 1985, * 1989) entstammen der Ehe, die 2005 geschieden wurde. 2013 heiratete er die 42 Jahre jüngere Tamiko Bolton.[21] Soros hat mehrere Wohnsitze: in Southampton (Hamptons, Long Island) hat er ein feudales Anwesen und ebenso in Bedford (Westchester County). Ehrungen • Soros hat die Ehrendoktorwürden ◦ der New Yorker Universität The New School, ◦ der Universität Oxford (1980), ◦ der Wirtschaftshochschule Budapest und ◦ der Yale-Universität (1991) erhalten. • 2012 wurde er mit dem Adam-Smith-Preis der National Association for Business Economics (NABE) ausgezeichnet. • 2017 wurde er zum Ehrenmitglied der British Academy ernannt.[23] • 2019: Schumpeter-Preis[24] • 2019: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien[25] Philanthropisches und politisches Engagement George Soros (links) und James H. Billington (2001) Seit den 1970er Jahren tritt Soros als Philanthrop in Erscheinung. Als Gründer, Förderer und Vorsitzender der Open Society Foundations, die er 1993 ins Leben rief, und der Soros Foundation half Soros schwarzen südafrikanischen Studenten, die University of Cape Town zu besuchen, und unterstützte die Central European University finanziell. Als 1996 in den Vereinigten Staaten Gesetze verabschiedet wurden, die die staatliche Wohlfahrt, aber auch Rechtshilfe insbesondere für Immigranten beschnitten, stiftete Soros in den kommenden Jahren einen Fonds von 50 Millionen US- Dollar, um dieser Bevölkerungsgruppe zu helfen. Mit seiner Förderung der Idee der „offenen Gesellschaft“ nimmt Soros Bezug auf ein Konzept von Karl Popper. Die Gesamtsumme seiner Spenden wurde 2007 von Time auf 6 Milliarden US-Dollar geschätzt.[26] Auf die US-Politik hatte Soros viele Jahre lang keinen Einfluss zu nehmen versucht. Unter Präsident George W. Bush machte er es aber zu seinem erklärten Ziel, dessen Wiederwahl zu verhindern. Hierzu spendete er insgesamt 23,5 Millionen US-Dollar an linksgerichtete Bewegungen sowie Gruppen wie MoveOn.org.[27] In der heißen Phase des Präsidentenwahlkampfs 2004 trat er mit öffentlichen Reden gegen Bush auf; in ihnen erklärte er, während der Krieg in Afghanistan gerechtfertigt gewesen sei, sei der Irakkrieg ein katastrophaler Fehler gewesen.[28] 2008 resümierte er in einem Interview, dass „Krieg gegen den Terror“ ein irreführender Begriff gewesen und dieser für einen beispiellosen Niedergang des politischen Einflusses und der militärischen Macht der USA verantwortlich sei.[29] Er spielte eine wichtige Rolle bei den politischen Prozessen in Osteuropa, die 1989/91 zum Zusammenbruch des Ostblocks führten, und war nach eigener Aussage „aktiv an der Revolution beteiligt, die das Sowjetsystem hinwegfegte“.[30] Bereits seit 1979 unterstützte der gebürtige Ungar osteuropäische Dissidenten mit drei Millionen US-Dollar pro Jahr, darunter die Gewerkschaft Solidarność in Polen, die Bürgerrechtsbewegung Charta 77 in der Tschechoslowakei und den Dissidenten Andrei Sacharow in der Sowjetunion. 2003 wurde ihm vom Journalisten Neil Clark in einem Artikel für die britische Wochenzeitung New Statesman vorgeworfen, er habe in den 1990er Jahren mit seiner Unterstützung des Senders B92 und anderer Oppositionsgruppen in Serbien die Bundesrepublik Jugoslawien auch aus eigenen Geschäftsinteressen heraus destabilisiert. Clark bezeichnete Soros als „ungekrönten König von Osteuropa“.[31] Auf der anderen Seite wurde ihm 1997 im Forbes Magazine vorgeworfen, den Machterhalt von Altkommunisten zu fördern.[32] 1998 wurde Soros in die American Academy of Arts and Sciences und 2009 in die American Philosophical Society[33] gewählt. Soros finanziert über die Soros Foundation die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen[34] und über die Open Society Foundations das Internationale Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ). Als eines seiner bevorzugten Projekte bezeichnet er 2006 die Initiative mehrerer Nichtregierungsorganisationen, den Ressourcenfluch durch Offenlegung von Lizenzgebühren, Abgaben und Einkünften zu überwinden. [36] Außerdem befürwortet er die Nutzung der Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds zur Entwicklungsfinanzierung,[37] eine Idee, die von der Global Marshall Plan Initiative aufgegriffen wurde. Im April 2007 äußerte sich Soros in einem Beitrag für die New York Review of Books kritisch über den tiefgreifenden Einfluss („pervasive influence“) des American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) auf die US- amerikanische Außenpolitik und erklärte, die engen Verbindungen der Regierung Bush mit Israel seien Hindernisse für einen Friedensvertrag („peace deal“) zwischen Israel und den Palästinensern.[38] Soros ist der Ansicht, dass die Deregulierung der Finanzmärkte aufgrund ihrer potenziellen Instabilität ein Fehler war, der die Finanzkrise ab 2007 ausgelöst hat. Verantwortlich für diese Maßnahme sei eine „marktfundamentalistische“ Ideologie gewesen, die seit Ronald Reagan und Margaret Thatcher zu einer beherrschenden Kraft geworden sei. Diese lasse außer Acht, dass „Finanzmärkte kein Gleichgewicht anstreben“, [39] und beruhe auf einem ähnlichen Denkfehler wie der Marxismus.[30] Es habe sich über ein Vierteljahrhundert hinweg eine „Superblase“ aufgebaut, die nun platze, erklärte er im Frühjahr 2008.[15][18] Im Oktober 2009 kündigte Soros bei einer Konferenz in Kopenhagen an, eine Milliarde US-Dollar in erneuerbare Energien zu investieren.[40] Außerdem rief er ein Climate Policy Initiative (CPI) genanntes Forschungsnetzwerk ins Leben. Dieses soll die Auswirkungen der bisherigen Klimaschutzmaßnahmen untersuchen und wird von Soros für zehn Jahre mit jeweils 10 Millionen $ unterstützt. Die deutsche Zweigstelle ist am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin angesiedelt. Er ist Mitinitiator des Ende Oktober 2009 gegründeten Institute for New Economic Thinking (INET), das neue Denkansätze für die Volkswirtschaftslehre entwickeln soll, und unterstützt das Projekt mit 50 Millionen US-Dollar. Im August 2010 versprach Soros zudem, etwa 7 Mrd. US-Dollar seines Vermögens zu Gunsten der Kampagne The Giving Pledge zu spenden. Die Initiative wurde im Juni 2010 von Bill Gates und Warren Buffett ins Leben gerufen, um US-amerikanische „Superreiche“ dazu zu bewegen, mehr als die Hälfte ihres Vermögens an wohltätige Zwecke zu spenden. Im Oktober 2010 spendete Soros 1 Million US-Dollar für eine Marihuana- Legalisierungskampagne in den USA. In Kalifornien unterstützt seine Spende den parallel zu den US-Kongresswahlen stattfindenden Volksentscheid California Proposition 19 am 2. November. Das Bündnis setzt sich dafür ein, dass Kalifornier, die mindestens 21 Jahre alt sind, rund 28 Gramm Marihuana für den persönlichen Gebrauch besitzen, Cannabis in kleinen Mengen anbauen und beides legal rauchen dürfen. So könne sich die Polizei auf „schwerwiegende Verbrechen“ konzentrieren. Ebenfalls von ihm finanziert wurde Jose Antonio Vargas’ Initiative Defining American. Im Oktober 2017 wurde bekannt, dass Soros rund 18 Milliarden Dollar und damit den größten Teil seines Vermögens an die Open Society Foundations übertragen hat. Damit ist die Stiftung die zweitgrößte hinter der Bill & Melinda Gates Foundation. Soros finanzierte 2017 die Anti-Brexit-Kampagne der Gruppe Best for Britain mit 400.000 Pfund[47] und ergänzte diese Zahlung 2018 um weitere 100.000 Pfund. Im Oktober 2018 spendete Soros zwei Millionen US-Dollar an die Wikimedia Foundation.